„Kaum ein Vermittler kommt aktuell seiner Abfrageverpflichtung zur Präferenz der Kunden bei Nachhaltigkeit wirklich nach. Die Vorgaben sind viel zu kompliziert und komplex“, stellte Rechtsanwalt Norman Wirth im Rahmen des Pfefferminzia Online-Seminars „Einstieg in die Nachhaltigkeitsberatung – so einfach geht’s“ am 5. Oktober fest. Nachdem Tom Wonneberger, einer der beiden Gründer und Geschäftsführer von Progress Finanzplaner aus Dresden, zunächst in das Thema eingeführt hatte, entspann sich zwischen den beiden Referenten und den Teilnehmern ein reger Austausch.
Allein Begriffe wie Taxonomie in einem Beratungsgespräch zu erklären, in dem es ja um die Vorsorge des Kunden gehen soll, führt laut Wirth zu weit. Allerdings sei das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich und damit auch in der Versicherungswirtschaft sehr wichtig. Seine Kritik richtet sich hier eher an die Vorgaben des Gesetzgebers.
Vorurteil: Nachhaltigkeit geht zulasten der Rendite
Viele Kunden interessieren sich für mehr Nachhaltigkeit. Aus dem Publikum des Seminars kam jedoch die Frage, ob Nachhaltigkeit nicht zulasten der Rendite gehe, oder dass das zumindest häufig ein Vorurteil sei, dem die Makler begegnen. Für Tom Wonneberger ist das falsch. Langfristig werden nachhaltige Unternehmen erfolgreicher sein, da sie zum Beispiel eben nicht auf knapper werdende Ressourcen setzen oder damit arbeiten. Hier müsse der Kunde aufgeklärt werden.
Rechtsanwalt Wirth ergänzt: „Bei dem Einstieg in die nachhaltige Versicherungsberatung und -vermittlung muss ein Dreiklang aus Mindset, Skillset und Toolset gelingen. Es braucht also zuerst das Umdenken der Vermittler und ihrer Kunden, dann Weiterbildung der Vermittler und schließlich die richtigen Tools, mit denen die passenden Produkte zu den Präferenzen gefunden werden.“ Vor allem an diesen Tools hapere es noch. Jedoch gebe es bereits einige Ansätze den Beratungsprozess zu vereinfachen, beispielsweise mit Beratungsleitfäden.
Mehr erfahren Sie in der Aufzeichnung zum Online-Seminar „Einstieg in die Nachhaltigkeitsberatung – so einfach geht’s“.